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März 2023



Science-Fiction auf dem Rasen


Mähroboter werden autonom: Kolde-Gartentechnik „beflügelt“ Satellitensteuerung


Wallenhorst (lin) – Nächster Evolutionsschritt bei den Mährobotern: Wie Heinrich und Dennis Kolde von Kolde-Gartentechnik in Wallenhorst berichten, nehmen die ohnehin fortschrittlichen Mäher in ihrer jüngsten Entwicklungsstufe quasi das autonome Fahren von Autos vorweg: Sie werden nun ausschließlich von einer Satellitennavigation gelenkt – also per GPS –, kommen ohne Kabel oder andere Vorrichtungen zur Begrenzung der Mähflächen aus, können eigenständig mehrere Rasenflächen etwa vor und hinter dem Haus ansteuern und haben gelernt, in parallelen Bahnen systematisch zu mähen.


Damit die Mähroboter punktgenau navigieren können, beteiligt sich das Garten- und Kommunaltechnik-Unternehmen an der Hansastraße 16 in Wallenhorst nun sogar am Aufbau eines Funknetzes, das Hersteller Kress für seine Maschinen vorhält. „Solche Systeme kommen jetzt bei allen führenden Herstellern auf“, erklärt Seniorchef Heinrich Kolde. „Und sie funktionieren bei jedem etwas anders. Kress richtet ein Funknetz ein, mit dem sich die Mäher zur Navigation mit Satelliten verbinden, ohne dass wie bei den meisten anderen Herstellern noch eine Antenne im Garten oder auf dem Haus aufgestellt werden muss.“

Laut Kolde entfallen bei dem System von Kress die Kosten für eine Antenne und ihren Aufbau. „Es ist zudem meistens schwierig, einen geeigneten Platz für die Antenne zu finden, auf dem sich eine gute Funkverbindung herstellen lässt – wenn sie nicht mitten auf dem Rasen stehen soll“, sagt er. Wie Sohn Dennis Kolde erläutert, sichert das Netz von Kress eine solche Flächendeckung, dass es kaum Probleme mit Funkschatten gibt. „Falls die Satellitensignale punktuell oder zeitweise beeinträchtigt sind, übernehmen sensorgesteuerte Systeme die Navigation und sorgen für einen reibungslosen Betrieb.“

Vater und Sohn Kolde sehen einen wichtigen Vorteil des Kress-Systems darin, dass die Nutzung der Navigation unbegrenzt möglich ist. Bei anderen Mähern, die ihre Positionsdaten ohne eigenes Funknetz des Herstellers direkt von GPS-Satelliten beziehen, könne es sein, dass wie mit einer Prepaid-Telefonkarte gestaffelte Zeitkontingente für die Satellitenverbindungen bestehen und sie aufgeladen werden müssten. „Die Mähroboter werden sich im Bereich der autonomen Steuerung künftig noch weiter entwickeln“, sagt Dennis Kolde. „Dass Kress auf ein unabhängiges Funknetz für die Steuerung setzt, in dem es keine Begrenzungen gibt, scheint mir ein Vorteil zu sein.“

Wie die Koldes beschreiben, werden die Rasenflächen bei einem rein autonomen Mähroboter vor seinem ersten Einsatz von ihnen vermessen und die Koordinaten gespeichert. „Die Mähroboter navigieren bis auf zwei Zentimeter genau – sie umfahren Bäume, Gartenwege und andere Hindernisse, finden alle Rasenflächen auf dem Grundstück und vor allem mähen sie nun gleichmäßig in Bahnen und nicht mehr kreuz und quer.“ Das systematische Mähen sehe schöner aus und sorge für einen effizienten Betrieb, erklärt Dennis Kolde, so dass ein einzelner Mähroboter nun Flächen bis zu 36000 qm schaffe. Nutzer können sie per App steuern und mit der Navigationstechnik seien auch die Funktionen zum Diebstahlschutz noch weiter verbessert worden.



Elektrifizierung in allen Bereichen


„Starke“ Akkus und mobile Stromspeicher – Kolde mit umfassendem Sortiment


Zu den weiteren Entwicklungen gehört es nach den Angaben der Koldes, dass sich die Elektrifizierung der Gartentechnik in allen Bereichen weiter fortgesetzt hat. Durch moderne Schnellladesysteme und die gestiegene Leistungsfähigkeit der Akkus setzten sich Geräte, Maschinen und zunehmend auch Fahrzeuge mit Elektromotoren immer weiter durch.

„Durch mobile Stromspeicher und die Schnellladetechnik, mit der Akkus in acht Minuten voll sind, lohnt sich ihr Einsatz zunehmend auch im professionellen Bereich und es gibt immer weniger Beschränkungen“, macht Heinrich Kolde deutlich. „Auch bei Aufsitzmähern und großen Fahrzeugen, die beispielsweise zur Straßenreinigung eingesetzt werden, kommen zunehmend Elektroantriebe auf. Nur spezielle Maschinen bzw. Fahrzeuge wie ferngelenkte Mähraupen für Böschungen, Gestrüpp und hoch bewachsenes Gelände sind immer noch mit Benzinmotoren versehen – aber das ist für den Einsatz in unwegsamem Gelände ohne Lademöglichkeiten auch vorteilhaft.“

Kolde bietet ein umfassendes Sortiment von Geräten, Maschinen und Fahrzeugen für die Garten-, Gehölz- und Grundstückspflege an, das von Rasenmähern über Motorsensen, Hochdruckreinigern, Laubsaugern und Kantenschneidern bis zu Kehrmaschinen, Kleintraktoren und Kommunal-/ Spezialfahrzeugen reicht. Kunden sind Privatleute, Unternehmen aus dem „grünen“ Bereich, Kommunen, Straßenmeistereien und weitere Abnehmer, die vom Handel über den Service der Meisterwerkstatt und dem Verleih von Geräten bis zu Motorsägenlehrgängen sozusagen rundum sorglos bedient werden.

Kolde führt Produkte von Herstellern wie AL-KO, Blue Bird, Ferrari, Kress, Sabo, Solo, Stihl, Tym, Yanmar und vielen weiteren Marken, ist exklusiver OS-Vertragspartner des Großgeräte-Herstellers Grillo und hat sich mit dem Deutschlandvertrieb von Spezialmaschinen von Benassi zuletzt im Profisegment noch breiter aufgestellt. „Von Benanssi führen wir

Aufsitzschlegelmulcher, also Mäher, die einen besonders breiten Arbeitsbereich schaffen. Im Profi-Bereich sparen solche Maschinen viel Zeit“, so Dennis Kolde.

Nach dem Start vor fast 45 Jahren durch Landmaschinenmechanikermeister Heinrich Kolde und seine Frau Hedwig ist neben Sohn Dennis auch Tochter Doreen mit in den Familienbetrieb eingestiegen. Der Personalstamm ist auf zwölf Mitarbeiter angewachsen. „Wir haben in allen Bereichen gut zu tun und sind für die Werkstatt noch auf der Suche nach einem Auszubildenden“, so Heinrich Kolde. „Es ist spannend, wie sich der Beruf durch die Computer- und Navigationstechnik entwickelt – wer sich für einen Einstieg interessiert, kann uns jederzeit gerne ansprechen.“

Nach den Worten von Dennis und Heinrich Kolde zieht die Nachfrage nach Gartengeräten zum Start in die neue Saison gerade wieder an. „Es wird zurzeit mehr auf Ausgaben geachtet, aber manche Beschaffungen lassen sich ja nicht aufschieben“, so Heinrich Kolde. „Für uns ist wichtig, dass wir gut eingedeckt sind. Es gab zuletzt durch die Verzögerungen bei den Elektronikbauteilen auch im Gartenbereich Engpässe – wir haben dafür gesorgt, dass sich das bei uns nicht auswirkt.“ 


Die Mähroboter der jüngsten Generation haben viel dazu gelernt. Kress baut nach Infos von Dennis Kolde ein eigenes Funknetz für die Gartenmaschinen auf. Fotos: Jens Lintel


Kolde Gartentechnik besteht seit fast 45 Jahren: Neben den Gründern Heinrich und Hedwig Kolde gehören auch Sohn Dennis und Tochter Doreen mit zum Team. 


Alleskönner: Mähraupe X-Rot von Barbieri fürs Gelände.


Neue Marke im Profi-Segment: Dennis Kolde mit einem der neuen Aufsitzmäher von Benassi.


Kolde hält ein riesiges Gartengeräte-Sortiment vor.


Die Meisterwerkstatt ist für Service und Reparaturen ausgelegt. Heinrich Kolde ist Gründer des Gartentechnik-Unternehmens.


Aufsitzmäher und Kleintraktoren sind für große Rasenflächen weiter sehr gefragt. Kolde führt einige Marken exklusiv.


Fotos: Jens Lintel

Quelle: ON am Sonntag